Reaktor
Stefan Zöllner präsentiert mit der Installation Reaktor eine Verschmelzung der Ergebnisse von drei Werkphasen. Im ersten Coronajahr entstand die Reihe WuWei. Minimalistisch aus Fundstücken hergestellte Objekte wurden zu poetischen Clustern konzentriert und auf farbigen Tableaus arrangiert. Die Vergänglichkeit der verwendeten Materialien brachte den Künstler auf den Gedanken, einen ganz anderen Weg einzuschlagen: Im zweiten Coronajahr erlernte er autodidaktisch den Bronzeguss im Sandgussverfahren. Eine Serie von Bronzen entstand.
Im Herbst 2022 begann ein weiteres Abenteuer: Künstliche Intelligenz ermöglicht erstmalig mit der einfachen Eingabe von ein paar Zeilen Text die Erstellung von synthetischen Bildern. Die erzielte Übereinstimmung dieser auf Knopfdruck generierten Bilder mit der über ein ganzes Künstlerleben erarbeiteten Ästhetik war für ihn, wie er selbst sagt, „ein Schlag ins Gesicht“. Er reagierte darauf mit einer Serie neuer Objekte. Inmitten dieser in Vitrinen präsentierten Objekte sind die KI-Bilder in einer Videoarbeit zu sehen. Zwei Welten prallen energetisch aufeinander und fusionieren scheinbar ganz selbstverständlich zu einer neuen Einheit. Doch die Frage „Was ist eigentlich Intelligenz, was ist Kreativität?“ drängte sich demBetrachter förmlich auf.